Dienstag, 30. Dezember 2008

Wie schlecht ist das denn?

Hmm, also nehmen wir mal an, meine Labia minora pudendi wären zu groß. Gut, dann hätte ich schonmal mindestens zwei Probleme, denn geschlechtsbedingt verfüge ich über so etwas nicht. Aber mal theoretisch angenommen ich hätte dieses etwas delikate Problem einer subjektiven, örtlichen Fehlproportion.

Dann könnte ich mich eventuell durchaus zu einer chirurgischen Intervention entschließen.

Ich würde so etwas aber mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht von einem Fernsehsender begleiten lassen, schon gar nicht von Sat1 mit dem Format Akte 08.

Sehr abgeneigt wäre ich allerdings, dann mein Gesicht und meinen vollen Namen für diese Story herzugeben.

Und, ganz, ganz sicher, würde ich dann nicht vor laufender Kamera erzählen wie furchtbar intim dieses Problem ist und man weder mit der Familie und dem Partner darüber kommunizieren kann. Um es dann anschließend aber vor laufender Kamera doch zu tun, in allen Einzelheiten...

Richtig grandios wird es dann aber, wenn man mit der einfachen Eingabe des Namens bei Google -Verzeihung aber als ich dieses ganze Geseiere mit dabei eingeblendeten Namen sah, konnte ich nicht anders- eine bunte Vielfalt von Seiten mit der Dame findet. Darunter ein vorbildlich ausgefülltes Xing-Profil mit Lichtbild.

Dank des Xing-Profils habe ich jetzt nicht nur einen guten Überblick über die berufliche Karriere der Dame -nein, ich glaube am Geld mangelt es nicht- sondern weiß jetzt auch, dass "die menschliche Psyche" zu den Interessen der Dame gehört.

Am besten, sie fängt mal direkt bei sich selbst an.

Samstag, 27. Dezember 2008

Shopping

Samstagseinkauf. Nicht viel, ich habe mich rechtzeitig vor Weihnachten eingedeckt um „zwischen den Jahren“ möglichst wenig aus dem Haus zu müssen. Erfahrungsgemäß ist Polacken flach rennen sehr viel los.

Kleine Anekdote am Rande: Bei der Rettungswache am Rande der Stadt bestellt mindestens ein größeres Kaufhaus tatsächlich einen Sanitätsdienst für diese Tage. Ob aus Humanität oder weil die reihenweise kollabierenden Kunden zuviel Kaufhaus-Personal binden, und sei es nur um sie aus dem Weg zu räumen, sei mal dahingestellt.

Kurzum, ich also im Supermarkt -rein privat- und außerhalb des kurzen Einkaufszettel komme ich am Stand mit dem Weihnachtsgebäck vorbei. Alles 50% reduziert ist ein Wort, aber die Gewichtslage ist ernst und so entscheide ich mich nach gründlicher Abwägung (Achtung! Hammermegakalauer!) für eine Packung Butter-Spekulatius, die guten mit Milchschokolade auf der Rückseite.

Nichts ahnend mache ich mich auf den Weg zur Kasse, fiep, fiep, fiep,

„5,17 Euro bitte“

„Ähm, haben Sie die 50% für die Spekulatius abgezogen?“

„Öhm, ´ne, Mist, das habe ich jetzt vergessen.“

Ich meinte im Gesicht der ca. 20-jährigen Kassiererin jetzt einen Hauch von Panik zu sehen und war kurz davor ein „Ach, dann lassen set gut sein“ zu sprechen. Andererseits ermöglichte diese Situation mir den Menschen in der Schlange eine kurze post-weihnachtliche Auszeit zu gönnen.

Nun wandte sich die Kassiererin zur Seite, wo sich Papier, ein Telefon und ein Taschenrechner befand. Ich nahm an sie würde jetzt den Head of Cash Intake die Kassenaufsicht zwecks Storno rufen, stattdessen begann Sie auf den Taschenrechner einzuhacken.

„Ähm, 1,59 Euro waren das, oder?“

„Ja, genau!“

„Sind dann 3,18 Euro“

Whääh!?! Nenenene! Nein, Sie müssen die Hälfte abziehen.“

Erstaunter Blick der Kassendame.

„Durch zwei teilen“

„Ach ja, stimmt!“

Mir lag eigentlich ein „Das sind 79 Cent" auf der Zunge, aber die Situation hatte mich bereits geistig überfahren.

Taschenrechner, tipp, tipp, tipp. Daraufhin begann Sie nun diverse Zahlen auf das Papier zu schreiben.

„Äh, was mache ich denn jetzt? Sind das 80 Cent oder 79 Cent?“

„Machen Sie ruhig 79 Cent“.

Soll ja keiner sagen, ich wäre knauserig.

Erleichterung im Blick der Kassiererin und der beherzte Griff zum Telefon.

Jetzt kam die Kassenaufsicht in´s Spiel. Flugs das gesamte Geschehen am Telefon geschildert und die -immerhin telefonische- Freigabe abgeholt und schon durfte ich um 4,38 Euro ärmer den Supermarkt verlassen.

Das hat Spass gemacht, da kauf ich wieder ein. Aber beim nächsten Mal frag ich das Personal wieso eigentlich die Freilandeier mit einer Zwei vorne gestempelt sind.

Abgesetzt II

Harald Schmidt und Oliver Pocher beenden im April 2009 Ihre gemeinsame Sendung "Schmidt & Pocher".

Danke!

Als jemand der Schmidt noch aus seiner Zeit im WDR mit "Schmidteinander" kennt, war es alles andere als eine Freude sich "Schmidt & Pocher" anzugucken. Stattdessen soll Schmidt im Wahljahr 2009 auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert. Es besteht also Grund zur Hoffnung.


Spiegel-Online berichtet

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachten



Hätt einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wär wohl nie
dem Sternlein nachgereist wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.

Wilhelm Busch: Der Stern

Foto:
© pixel-vun / PIXELIO.de

Samstag, 20. Dezember 2008

Ballmann und die Blogger

Ich habe gerade mal meine "Blogroll", also meine Liste empfehlenswerter Blogs etwas verändert.

Nicht, dass ich die Blogs die jetzt fehlen nicht gutheißen würde, aber das waren eh´ mehrheitlich A+-Blogger, die zudem teilweise auch noch auf Jurablogs oder Rettungsdienst-Blogroll vertreten sind.

Stattdessen finden sich dort nun "Metablogs" bzw. Blogger die ich entweder kenne oder die auch auf mich verweisen.

Hinweisen möchte ich noch auf ein neues Blog, nämlich Im Namen des Volkers, wo ein Richter mit dem Pseudonym Ballmann interessante Eindrücke von der anderen Seite der Richterbank bringt.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Abgesetzt...

... wird nun doch diese tolle Comedy-Sendung:
<<Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de wird RTL die erfolglose tägliche Serie nicht verlängern.>>
Spätestens am 2. Februar 2009 soll die letzte Folge laufen. Okay, es gibt sicher größere Verluste für das deutsche Fernsehen.

Montag, 8. Dezember 2008

20 Jahre...

...ist es her, dass in Remscheid ein amerikanisches Kampfflugzeug in ein Wohngebiet abgestürzt ist. Spiegel online berichtet.

Ich habe im Rahmen eines Seminars an der AKNZ Videos aus der Akutphase gesehen, die Bilder auf Spiegel online wirken dagegen fast friedlich.


Kreationismus

Dienstag, 25. November 2008

Großbuden...

... sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Zumindest wenn man "einen auf Kapitalmarktrecht gemacht hat". Dann kann es nämlich passieren, dass man derzeit die Probezeit nicht überlebt, Sehr häßlich, die FAZ berichtet.

Hingegen kann man auch als Einzelanwalt mit ein wenig wirtschaftlichem Geschick genug Geld verdienen. Sehr schönes Beispiel bei der Süddeutschen. Nebenbei, die Einschätzung des Kollegen zur Bemessung des Streitwertes dürfte -formal- richtig sein.

Und wo wir gerade bei Großbude sind: Ich hatte wieder das Vergnügen einen Schriftsatz von einer solchen zu lesen. Offen gesagt, diesmal fand ich ihn sogar schlecht. Die Rechtslage ist nach Auffassung der Großbude eindeutig, naja, ich kann die Auffassung nach Lektüre des Schriftsatzes nicht teilen. Eventuell ist man bei einer derartigen Einschätzung geneigt, der Sache weniger Aufmerksamkeit zu widmen, da ja "eh´alles im grünen Bereich ist".

Prophezeiung: Die Sache geht zumindest teilweise verloren.

Montag, 24. November 2008

Kosovoer Loch

Mitarbeiter des BND sind derzeit im Kosovo in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, an einem Bombenanschlag auf das Büro des EU-Sondergesandten beteiligt gewesen zu sein (ARD, m. w. N.).

Kurzum: Ich weiß nicht, ob da was dran ist.

Bemerkenswert finde ich aber die Stellungnahme des stellvetretenden Regierungssprechers Thomas Steg zu dem Thema. Der sagt nämlich die Vorstellung, dass "deutsche staatliche Stellen in terroristische Anschläge im Ausland verwickelt sein könnten, sei absurd und abwegig".

Ja, gut, Niedersachsen ist jetzt nicht das Ausland, aber "Celler Loch" sollte doch auch Herrn Steg ein Begriff sein, oder?

So absurd und abwegig ist das Ganze also gar nicht.

Sonntag, 23. November 2008

Piraten, Terroristen und der Rest

Die FAZ-Redaktion scheint einen Clown gefrühstückt zu haben, und so findet sich in der heutigen Sonntagsausgabe im „Feuletong“ ein, besser zwei Beiträge unter der Überschrift „Sind Piraten noch zeitgemäß?“.

Das aber nur am Rande, denn ebenso findet sich dort ein Artikel über die derzeitigen Piraten-Probleme vor Somalia.

Jürgen Trittin sagt, der Kampf gegen Piraterie habe nichts mit dem Kampf gegen Terroristen zu tun. Piraten könnten nicht unter der Antiterrormission OEF gejagt werden.

Das führt mich zu Widerspruch und läßt bei mir eine sehr interessante Frage aufkommen: Wieso denn nicht? Was sind denn Terroristen?

Oder anders wenn jemand vor der Küste Somalias ein -oder mehrere Schiffe- kapert und für Besatzung, Schiff und Ladung Lösegeld erpresst, dann soll er -nach Trittins Diktion- Pirat sein.

Wenn jemand nun eine Lufthansa-Boeing kapert und für Besatzung und Passagiere Lösegeld erpresst, soll er ein Terrorist sein? Oder ist er dann auch nur „Luft-Pirat“?

Wenn man nun aber ein Flugzeug kapert und damit nicht Lösegeld für irgendwen oder -was erpresst, sondern Menschen umbringt, indem er in Gebäude fliegt, ist man -nach allgemeiner Auffassung- ein Terrorist.

Erkenntnis: Wir können Piraten und Terroristen dadurch abgrenzen, dass der Pirat vorwiegend monetäre Interessen verfolgt und der Terrorist destruktive Absichten hat.

Klasse! Jetzt hab´ ich an einem Sonntagvormittag mal eben einen erheblichen Schritt gemacht in Richtung Definition von Terrorismus bzw. Terroristen.

Wer wissen möchte, was andere darüber denken, ist bei Wikipedia und der Bundeszentrale für politische Bildung gut aufgehoben.

Das Problem, das man allerhand fragwürdige innenpolitische Maßnahmen mit dem Hinweis auf die Terrorgefahr begründen kann, löse ich dann vielleicht nächstes Wochenende...

Freitag, 21. November 2008

Teufel links, Engel rechts

Manchmal kann ich nicht widerstehen:
Meine Ärztin sagt, ich hab´ Helikopter-Bakterien!

Hmm, nehmen Sie dafür die Flak-Tabletten?


Ja, genau!

Mittwoch, 19. November 2008

Schichteinblicke

8.23 Uhr: Der RTW ist gecheckt und wir sitzen beim Frühstück als uns die Leitstelle zu einer "nicht ansprechbaren Person" alarmiert. Der Kollege tippt unterwegs auf "Ex", ich halte ein "Nach Synkope wieder ansprechbar" dagegen. Der Kollege sollte Recht behalten... Naja mit 84 Jahren kann das schonmal passieren, dass man morgens "etwas länger liegenbleibt".

9.02 Uhr: Wir melden uns gerade vom ersten Einsatz wieder einsatzklar, als wir nahezu an das andere Ende des Rettungsdienstbereichs alarmiert werden.

Ich hasse es Autobahnbaustellen mit verengten Fahrstreifen alarmmäßig zu befahren, das ist mir privat stets ein Greuel, im Einsatz stehe ich dabei kurz vor´m Herzkasper. Das einzige was mich dabei aufrecht erhält ist der Gedanke: "Wenn Du jetzt ´nen Unfall baust, zahlt Papa Staat für Dich".

Nach etwa 20 Minuten eingetroffen, stellt sich der gemeldete "Kreislauf" als Arbeiter heraus der einen Stromschlag erhalten hat. Niederspannung, dem Mann geht´s blendend, zur Kontrolle geht´s in ein nahegelegenes Krankenhaus. Wir sind dort seltener zu Gast und angenehm überrascht, als der Patient tatsächlich zuerst untersucht und dann nach seiner Krankenkassen-Karte gefragt wird. Das nette und auch noch nett anzusehende KH-Personal besorgt uns gänzlich selbstständig einen korrekt ausgefüllten T-Schein. Irgendwie etwas erstaunlich, dass so etwas schon positiv auffällt.


Nach Rückkehr zur Wache komme ich endlich zum Frühstücken.

14.03 Uhr: Eine von mir fachlich und persönlich sehr geschätzte Kollegin ist auf der Wache, wir verschwätzten uns etwas über dieses und jenes als der Melder uns zu einem "Treppensturz" ruft. Es geht zu einem durchaus namhaften Konzern der eine Dependance in unserem Einsatzgebiet betreibt.

Dort eingetroffen werden wir zu einer Dame geführt, die offenbar einige Stufen mit dem Gesäß gebremst hat und nunmehr über Schmerzen im Steiß klagt. Das ist aber nun auch alles was sich bei eingehender Untersuchung findet.

Zunächst hatte ich noch Zweifel, ob die Dame benommen ist oder psychisch geschockt ist. Sie antwortet auf sämtliche Fragen sehr einsilbig, nimmt beim Sprechen keinen Blickkontakt auf und wenn doch mal ein ganzer Satz aus ihrem Mund kommt, ist der Tonfall äußerst schnippisch.

Auch ist im übrigen in ihrem Verhalten etwas, ähm, merkwürdig. Allerdings redet sie zwischendurch mit ihrem Kollegen gänzlich normal und so verbuche ich Ihr Verhalten als ausgeprägte Form von Arroganz und Blasiertheit.

Das wiederum erstaunt mich etwas, denn eigentlich sind die Mitarbeiter dieses Unternehmens -soweit ich das bisher bei vorherigen Einsätzen beobachten konnte- sehr freundlich und ebenso kooperativ, untereinander ebenso wie zu uns. Die Dame passt da so gar nicht in´s Bild.

Ich bin dankenswerter Weise bei diesem Einsatz der "Maschinist" und revanchiere mich für Ihr dummes Verhalten mit meinem Fahrstil beim Transport in das Krankenhaus. Ja, das ist unprofessionell.

Bei der Übergabe im Krankenhaus folgt dann das übliche Prozedere für die Berufsgenossenschaft, also Frage nach Arbeitgeber, Arbeitszeit etc. Bei der Frage nach Ihrer Tätigkeit wird Madame dann auf einmal etwas kleinlaut und gibt "Reinigungskraft" an.

Ich lache laut in mich hinein und schäme mich etwas für meinen Fahrstil.

16.32 Uhr: Suizid! Auf der Anfahrt setzt der Kollege auf weiblich, Tabletten. Ich setzte männlich, Schusswaffe oder Strick dagegen. Wir lagen beide falsch. Männlich, Tabletten. Und wir wären beinahe wieder gefahren, da uns der Suizident höchstpersönlich die Tür öffnete und uns glaubhaft versicherte, ihm ginge es blendend. Nach Eintreffen der Ordnungsmacht und unseres medizinischen Akademikers hatten wir dann aber doch recht rasch raus, dass wir richtig waren.

Nach einer heiteren Diskussionsrunde, es hätte eigentlich nur noch der Fenchel-Tee gefehlt, begleitet uns der Herr freiwillig in´s Krankenhaus.


18.07 Uhr: Mit geringfügiger Verspätung genieße ich den Feierabend.

Sonntag, 16. November 2008

Gewinne, Gewinne, Gewinne, diesmal juristisch

So, Kollegenschelte will ja gerecht verteilt werden, also schreib´ich auch mal, wie man´s als Jurist vor den Kadi schafft.

Beginnen wir gleich mit der Königsdisziplin, der Rechtsbeugung:

So als kleiner Amtsrichter kann man zum Beispiel ganz prima lustig freiheitsentziehende Maßnahmen bei Pflegebedürftigen anordnen und -um die lästige Anhörung der Betroffenen zu umgehen- einige Anhörungsprotokolle fälschen. Doof nur, wenn einige der Betroffenen mit denen man geredet haben will, längst tot sind.

Naja im Strafverfahren kann man dann noch argumentieren, man hätte ein Medium zur Kommunikation genutzt, aber das bringt wiederum Erklärungsnot, wieso man posthume Fixierungen anordnet. Also eher eine blöde Verteidigungstaktik.

Ja nun, wenn´s jetzt die nächste Instanz nicht gerade rückt, geht der Herr Amtsrichter dafür 3 1/2 Jahre in den Bau. Sehr unschön, aber sicher nicht unverdient.

Moment Mal, da wird ja jetzt ´ne Stelle frei, oder? ;-)


Coming soon in diesem Blog: Rechtsbeugung und wie man´s richtig macht.

Samstag, 15. November 2008

Auch schlechte Publicity ist Publicity

Da will gerade auf Wikipedia.de was nachschlagen und sehe dies hier:



Hmm, Lutz Heilmann, MdB (Die Linke), lässt also per einstweiliger Verfügung wikipedia.de sperren. Nun ja, jeder der etwas schlau ist, kann natürlich weiterhin auf de.wikipedia.org zugreifen.

Der Grund für die Verfügung sollen Angaben über Heilmanns Stasi-Tätigkeit auf Wikipedia sein. Allerdings räumt er das -grundsätzlich- selbst ein.

Bein Angucken der offiziellen Biografie auf der Seite des Bundestages fällt mir dann auf, dass da gar nichts von einem zweiten Staatsexamen, wohl aber vom Rechts-Referendariat steht (ja, der Mensch ist Jurist!). Komisch, denn seine Tätigkeit als Tankstellenkassierer (1993 bis 1998 und 1999 bis 2000 ) und als Verkäufer in der Teppichbörse Lübeck (1998-1999) gibt er an.

Sollte Lutz am zweiten Staatsexamen etwa gescheitert sein? Gut, das kommt in den besten Familien vor. Oder ist das einfach zu unproletarisch? Dazu würde aber nicht passen, dass er etwa sein BWL-Studium angibt.

Allerdings war Lutz Heilmann von 1993-1999 auch kein PDS-Mitglied, davor und danach schon. Naja, vielleicht war die Parteimitgliedschaft auch nicht mit seiner gross-kapitalistischen Tätigkeit als Teppich-Verkäufer und Tankstellenkassierer kompatibel.

Irgendwie komme ich grad in´s Nachdenken was für, ähmm, interessante Persönlichkeiten unsere parlamentarische Demokratie vertreten.

Ich glaub, ich räum jetzt besser mein Arbeitszimmer weiter auf...

Freitag, 14. November 2008

Beisitzer, Gehilfe im Amt

Nun gehört dieses Ereignis ja auch noch verbloggt. Ich habe durchaus etwas überlegt, in welcher Form ich das mache. Letzlich helfen hier aber zwei essentielle Weisheiten des Lebens weiter: Kindermund tut Wahrheit kund und Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:


Ich bin gerührt, da schaue ich über geringfügige terminologische Ungenauheiten gerne hinweg.

Sonntag, 2. November 2008

Spätherbst

Spätherbst

Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,
Reseden und Astern sind im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.
Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, -
Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!
Banne die Sorge, genieße, was frommt,
Eh' Stille, Schnee und Winter kommt.

Theodor Fontane (1819-1898)

Montag, 27. Oktober 2008

Freitag, 24. Oktober 2008

Suchbegriffe

So, dann will ich auch mal ein paar Suchbegriffe preisgeben, mit denen Menschen auf dieser Seite landen:


microsim prehospital

microsim inhospital

Hier gibt´s den Link zum Download der Demoversion

rettungsdienstsimulation

Siehe vor, ansonsten würd mich auch noch so was wie Hill Street Blues als Rettungsdienstsimulation interessieren

"antrag auf erlass eines durchsuchungsbeschlusses" + unterhalt

Hmm, vielleicht bei § 170 StGB, sonst fiele mir spontan wenig ein.


anwaltstation klinik
anwaltsstation justiziariat
rechtsreferendariat in klinikum
Kann ich empfehlen, idealerweise bringt man schonmal ein paar Kenntnisse im Medizinrecht mit, Arbeitsrecht kann auch nicht schaden und wenn man dann ein wenig Ahnung von Medizin hat, ist das fast ideal. Tipps: Früh anfangen zu suchen, explizit in den Häusern mal nach dem Justitiariat fragen, oftmals stehen die nicht auf der Homepage, und nicht von Widrigkeiten abschrecken lassen.

ausbildung als bahn fahre in köln

was bedeutet bahn fahren

was bedeutet 'spielende kinder auf den gleisen'

Ich hoffe inständig, dass diese Anfragen nicht von einer Person kamen...


nächtliche brustschmerzen

bekomme keine luft kollege

Hmm, je nach Dauer und Intensität würde ich die 112 empfehlen. Sonst passiert nachher sowas.


ausweis rettungsassistent

Die Hilfsorganisationen, Träger des Rettungsdienstes oder "Arbeitgeber" stellen oftmals recht hübsche Ausweise aus. Ansonsten kann man natürlich auch hier was basteln, falls die Profilneurose entsprechend groß ist.


kaufvertrag trotz abbruch ebay auktion

Jaaa, böse Falle.


bundesverfassungsgericht sommerzeit

War ein Scherz, aber ich habe es auch geglaubt.


tagebuch eines flugbegleiters

Gibt es hier, erfreulicherweise mit einigen neuen Beiträgen


rettungsdienst als hoheitliche aufgabe

Guckstu § 6 Abs. 1 RettG NRW.


rettungssanitäter verurteilt heilkunde

Das glaube ich erst, wenn ich es vor mir habe.

Montag, 20. Oktober 2008

Anklage gegen Chefarzt Broelsch steht bevor

Prof. Christoph Broelsch, Chefarzt am Uniklinikum Essen hat ein Problem, vielleicht auch mehrere Probleme.

Die Staatsanwaltschaft Essen hat nun angekündigt, gegen den suspendierten Leiter der Klinik für Transplantationsmedizin Ende des Monats Anklage zu erheben wegen Erpressung, Nötigung, Betrug und Verstoßes gegen das Transplantationsgesetz.

WAZ und der FOCUS berichten.

Broelsch soll -verkürzt dargestellt- Patienten bei Operationen und Transplantationen bevorzugt bzw. überhaupt erst operiert haben, wenn diese eine "Geldspende" zahlten. Selbige Spende sollte natürlich nur für "Forschungszwecke" verwendet werden.

Wie das im einzelnen ablief, schildern zwei etwas ältere Artikel aus den Ruhr-Nachrichten.

Um die Darstellung abzurunden, möchte ich noch auf diese Webseite hinweisen. Wobei ich mir gerade nicht ganz klar bin, ob ich das für eine interessante Ansicht halten soll oder doch eher für Äußerungen aufgrund -verständlicher- Fehlwahrnehmung eines kriminellen, verabscheuungswürdigen Verhaltens.
"Täglich sterben statistisch gesehen in der Bundesrepublik Deutschland 3 Menschen nicht an ihren schweren Erkrankungen, sondern an Organmangel."
ist dort unter anderem zu lesen. Abgesehen davon, dass ich das für eine falsche Darstellung halte, denn um an "Organmangel" zu sterben braucht man erstmal eine ganz erhebliche Grunderkrankung, sollte man vielleicht auch mal eine gewisse Wechselwirkung betrachten bzw. bedenken, was Ursache und Wirkung ist.

Ich bin nämlich sehr sicher, dass Broelsch mit seinem Verhalten der Spendebereitschaft in Deutschland einen Bärendienst erwiesen hat. Die Vorwürfe gegen ihn -die ich für mindestens teilweise begründet halte- sind eine Bestätigung für alle, die "eh´schon immer wussten, dass es bei der Organspende nicht mit rechten Dingen zugeht".

Frei nach dem Motto:
Organspende: Ja, vielleicht.
Organe durch Chefarzt verkaufen lassen: Nein, danke.

Bildung: Rhetorik

Sonntag, 19. Oktober 2008

Erneute Verluste...

... sind bei der Einführung des neuen Digitalfunk für die BOS zu bedauern: Wie es jetzt aus dem thüringischen Innenministerium hieß, sollen Feuerwehr und Rettungsdienst in Thüringen "vorerst" nicht mit Digitalfunk ausgestattet werden.

Ein Sprecher teilte mit: Wenn in Thüringens Nachbarländern die Rettungsdienste digital funken, könnte es zwischen den Kräften zu Abstimmungsproblemen kommen. Dann sei eine Umstellung für Feuerwehr oder Rettungsdienste in den betroffenen Gebieten zu erwägen.

Der Gedanke ist sehr interessant, aber nach meinem beschränkten Vorstellungsvermögen verschiebt man damit die "Digitalfunk-Grenze" doch nur in´s Landesinnere, oder?

Überhaupt scheint mir Nutzung regional verschiedener Funksysteme ein Rückschritt in die 1970er zu sein. Damals hat man schon erkannt, dass sowas sehr unschöne Folgen haben kann.


(Früher dazu hier: Erste Verluste, Neues vom BMI)

Freitag, 17. Oktober 2008

O tempora, o mores

Es war Geburtstagszeit und wegen der Geschenke ging ich in den kommunikativen Frontalangriff:
Möchtest Du ein Buch zum Geburtstag bekommen?
Nee, ich hab schon eins!

Ken, was möchtest Du denn zum Geburtstag?
Geld und Edelsteine!
Aaargh, Hilfe! Die familiäre Jugend verkommt!

Montag, 13. Oktober 2008

Bildung

Mir ist gerade, so ganz spontan, wieder klar geworden, dass ich auch als kleiner, dezenter Blogbetreiber meinen allgemeinen und speziellen Bildungsauftrag ernster nehmen sollte.

Neben -auch für den Laien- interessanten juristischen Abhandlungen, die ich hiermit ankündigen darf, möchte ich mich eines medialen Klassikers der Bildung bedienen. Dat Telekollech:

Freitag, 10. Oktober 2008

Wechselschichtzulage im Rettungsdienst bei Bereitschaft

"Geld im Schlaf verdienen? Der Rettungsdienst machts möglich!"

Das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich klargestellt: Wen in einem Tarifvertrag eine Zulage für Wechselschichtarbeit vorgesehen ist, muss diese auch gezahlt werden, wenn die Wechselschicht zu einem Großteil aus Bereitschaftszeiten besteht.

Pressemitteilung des BAG

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Guck-Tip

Hmm, Tip ist vielleicht etwas zuviel gesagt, angucken kann man es sich aber jedenfalls:

ARD-exclusiv: Alarm für die Flughafenfeuerwehr


Etwa 30-minütige Reportage über die Feuerwehr des Frankfurter Flughafens.

Warum sich allerdings der "Incident Commander" notorisch nicht anschnallt, bleibt mir unverständlich. Im Forum von Feuerwehr.de wird über die Kehrseite der Medaille diskutiert: hohe Stundenzahl, hohe Arbeitsdichte, nächtliches Schlafen wegen des Flugbetriebs schwierig.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Gewinne, Gewinne, Gewinne

Es gibt direkt die Fortsetzung der Reihe "Unprofessionelles Verhalten im Rettungsdienst und wie ich damit vor den Kadi komme".

Heute: "Fränkische Flatliner".

Dazu muss ich ein klein wenig ausholen. "Flatliners" war 1990 ein -m. E. relativ schlechter- Film in denen es um Nahtod-Experimente von Medizin-Studenten ging.

Dadurch fühlten sich womöglich einige Augsburger Retter inspiriert, beschafften sich Medikamente und veranstalteten "Narkosepartys", bei denen sie Freiwillige in Narkose legten. Natürlich wurde das Ganze videografisch festgehalten (die Staatsanwaltschaft dankt) und auch Defi und Sauerstoff standen bereit (das darf man wohl auch erwarten).

Netzeitung
und Augsburger Allgemeine berichten.

Der Knaller ist noch, wie das ganze aufgefallen ist: Einer der Teilnehmer hatte eine 30-jährige Frau mit entsprechenden Medikamenten versorgt. Diese und ihr früherer Liebhaber hatten daraufhin den Noch-Ehemann der Frau mit einem Medikamenten-Cocktail getötet.

Juristisch sind diese Narkosepartys -wie in dem Artikel der Augsburger Allgemeinen schon anklingt- auch sehr interessant:

Zum einen stellt sich wohl die Frage, ob die Taten nicht zumindest teilweise schon verjährt sind; die Partys fanden wohl zwischen 1998 und 2002 statt.

Zum anderen stellt sich die Frage, ob die angeklagten Körperverletzungen nicht durch eine entsprechende Einwilligung der "Opfer" gerechtfertigt ist.

§ 228 Strafgesetzbuch sagt dazu:
Wer eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, handelt nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt.

Die große Quizfrage dürfte jetzt sein, ob hier a) tatsächlich eine Einwilligung wirksam zustandegekommen ist und ob diese b) nicht gegen die guten Sitten verstößt. Ich setzte diese Frage mal auf meine Postingliste und stelle eine Fortsetzung in Aussicht.

Danke an Schwester B. für den Hinweis

Montag, 6. Oktober 2008

Mörderischer Wettbewerb II

Als ich vorhin so durch mein Blog spazierte, fiel mir der alte Artikel über den Leiter einer Rettungswache auf, der angeblich den Funk sabotiert haben sollte, um einen Rettungshubschrauber der "Konkurrenz" zu behindern.

Zwischenzeitlich, naja schon im Juni, ist ein Urteil ergangen. Der Angeklagte wurde zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt.

Wegen der schwierigen Beweissituation hatte die Verteidigerin, wenig überraschend, Freispruch beantragt und will auch Rechtsmittel einlegen (eingelegt haben).

Trierer Volksfreund und RTH.info berichten.

Mal schauen, ob man davon nochmal was hört.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Niedrige Immobilien

Waaah!

Da hörte ich auf EinsLive gerade, das milliardenschwere Rettungspaket für Hypo Real Estate sei geplatzt.

Ähm, welches Rettungspaket denn? Und wieso muss die Hypo Real Estate gerettet werden? Naja gut, Immobilienkrise und so, das ist mir schon klar. Aber da ist man mal eine Woche etwas weiter weg von der Zivilisation, und dann das!

Aber mal langsam und der Reihe nach:

Vor einigen Jahren gab es mal -und gibt es immernoch- die HypoVereinsbank. Die beschlossen irgendwann, dasss sie ihr Immobilienfinazierungsgeschäfts gerne outsourcen würden und gründeten eben die Hypo Real Estate. Seinerzeit hatte ich (habe ich immer noch?) Aktien der HypoVereinsbank in meinem kleinen Depot und so bekam ich mit dem Outsourcing auch quasi gratis eine handvoll Aktien der Hypo Real Estate.

Diese entwickelten sich auch recht prächtig und standen zwischenzeitlich (2006) deutlich über 50,- €. Ich verkaufte meine -geschenkten- Aktien natürlich nicht, weil ich weiterhin auf steigende Kurse geiferte.

Allerdings entwickelte sich dann die Hypothekenkrise in den USA und zappzerapp hieß es am 28. September: "Hypo Real Estate kämpft ums Überleben". Die FAZ meldet "Rettungspaket gescheitert".

Der Wert meiner Hypo Real Estate-Aktien hätte 2006 für einen gepflegten Urlaub gereicht, mittlerweile ist er bei 7,50 € pro Stück und reicht gerade noch für ein gepflegtes Mittagessen zu zweit.

Grandios! Den Ausstieg zur richtigen Zeit verpasst, zu habgierig gewesen.

Trostreich immerhin, dass das Pferd welches ich möglicherweise bald "erschießen" muss, ein "geschenkter Gaul" war.

Samstag, 4. Oktober 2008

Wau wau wauh

Ein leicht verspäteter Beitrag zum Tag der deutschen Einheit:

Dienstag, 9. September 2008

Sonntag, 31. August 2008

Daily Rescue revisited

Sooo, im Laufe der Woche habe ich es natürlich nicht geschafft, mal eine Folge von " 112 sie retten Dein leben" anzuschauen. RTL bietet aber hier die Möglichkeit, alle bisherigen Folgen gratis und werbefrei anzuschauen.

Ich habe mir nun zwei Folgen angeguckt, und ganz ehrlich, ich finde es hervorragend! Wirklich, die Serie ist brillant!

Man muss sich nur von der Vorstellung freimachen, man würde eine auch nur annähenrd realistische Darbietung von Arbeit im Blaulicht-Milieu erhalten. Betrachtet das Ganze stattdessen -wie schon hier blind empfohlen- als Comedy, dann kommt man aus der Freude beim Gucken, gerade wenn man die werbefreie Variante nimmt, gar nicht mehr raus!

Allein die erste Folge steckt dermaßen volles Klischees und billiger Kalauer, dass man sie gar nicht Ernst nehmen kann:

- der Dienststellenleiter -dem eine fiese Verwaltungschefin im Nacken sitzt- hat eine Affäre mit der jungen Paramedicerin (hmm, ...) die ihr Medizinstudium nicht geschafft hat;

- an der Einsatzstelle versaut der einsatzgeile Jungspund -der der Sohnemann vom Dienststellenleiter ist, s. o.- den Einsatz beinahe;

- das führt dann zu einer waghalsigen Seilrettung (!) aus einem brennenden Auto (!!) das abzustürzen droht (!!!);

-dabei stellt sich natürlich das Problem "Wirbelsäule gegen Leben";

-anschließend gibt es eine gelungene Familienzusammenführung an der Krankentrage, worauf hin der kleine Sohn, der gerade nahezu unverletzt aus dem Auto geschleudert wurde, zum Spass mit dem Hubschrauber fliegen darf.

Leute, sowas kann man doch nicht Ernst nehmen. Das ist ganz klar Comedy! Und wenn man es so sieht, ist die Serie echt grandios!

Montag, 25. August 2008

Daily Rescue

Von der Weltöffentlichkeit nahezu unbemerkt, und das ist im Zweifel auch besser so, hat RTL heute seine neue tägliche Serie "112 - Sie retten Dein Leben" gestartet.

Ein eigenes Bild konnte ich mir heute noch nicht machen, aber für morgen hab ich´s vorgesehen, sofern mir niemand "dazwischenpiept".

(Alter Blogeintrag)

Donnerstag, 14. August 2008

Abmahnung

Wie spannend!

Es gibt tatsächlich Unternehmen in Deutschland, die trotz mehrfacher gegenteiliger Aufforderung unerwünschte Werbe-Emails verschicken.

Und so habe ich gerade meine erste persönliche Abmahnung geschrieben und werde diese morgen eingeschrieben auf den Weg bringen.

Moderater Schadensersatz von 10,- € für das Schreiben, Unterlassensaufforderung mit ebenso moderater Vertragsstrafe von 2.500,- € bei Zuwiderhandlung. Frist von 1 Woche.

Aber ich hab´irgendwie das Gefühl, dass das nichts wird, Doofheit oder Ignoranz auf der Gegenseite waren bisher zu ausgeprägt...

Dienstag, 12. August 2008

Ni, na, Notarzt

Der Film aus dem letzten TV-Tipp ist mittlerweile auch in der ARD-Mediathek online:

"Plusminus - Falsche Notärzte"

Angelehnt an einen Beitrag beim Krangewarefahrer, mal kurz mein eigener Senf dazu:

Der “Notarzt” und der “Ärztliche Notdienst” sind zwei verschiedene Dinge.

Ersterer ist ein Notfallmedizinier (hoffentlich) welcher zudem mit Rettungsfachpersonal und einer Menge Medizintechnik und Medikamenten anrückt, letzterer ein Hausarzt den die Kassenärztliche Vereinigung zum Notdienst eingeteilt hat.

Während der Notarzt "echte Notfälle" präklinisch versorgt und ins nächste geeignete Krankenhaus schaffen soll, ist der Ärztliche Notdienst lediglich ein Vertretungsdienst während der Zeiten in denen Hausärzte auch mal Freizeit haben.

D.h. wenn ich keine Luft mehr bekommen, akute Brustschmerzen habe oder mir plötzlichdie eine Körperseite taub ist und der Mundwinkel hängt, sollte ich den Notarzt rufen. Und zwar in der Regel über die 112 und ohne vorher noch zu probieren den Hausarzt zu erreichen, oder nochmal Onkel Egon telefonisch um Rat zu fragen.

Bei 3 Wochen Rückenschmerzen, die ich am Wochenende jetzt aber mal geklärt haben möchte, oder bei Halsschmerzen gehe ich zum ärztlichen Notdienst.

Und- mal unter uns- das "echte Notfälle sind was für den Notarzt" darf man als sozialadequater Mitbürger und braver Steuerzahler ruhig etwas zu seinen Gunsten auslegen. Um einen kurzen Eindruck zu gewinnen wofür man mit RTW und NEF, bevorzugt nachts, so auf die Straße geschickt wird, schaue mal hier oder hier. Also keine falschen Hemmungen vor der 112.

Sonntag, 10. August 2008

Die australischen Rettungsschwimmer...

... sind die Besten. Sagen zumindest meine Eltern, die frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt sind.

Nein, sie waren nicht auf einer Weltreise, sondern nur in Mecklenburg-Vorpommern. Aber sie haben unter anderem bei Rescue 2008 - Lifesaving World Championships zugeschaut (RP-Artikel mit Fotostrecke).

Was es nicht alles gibt...

Mittwoch, 6. August 2008

Herr Öbuv

In diversen auf Jurablogs.de gelisteten Blogs lästern diverse Kollegen gerade über schwache Sachverständigen-Gutachten in Prozessen. Nunja ich konnte das bis gerade nicht ganz nachvollziehen, bis gerade...

Das Vorspiel:
Der Mandant (Kläger) hat eine Pumpe gekauft, die nach ca. 1 Jahr den Geist aufgab, der Motor tat es nicht mehr. Da sich der Pumpenverkäufer (Beklagter) weigert für irgendwas einzustehen, erheben wir Klage.

Da der Gegner im Prozess u.a. den Defekt der Pumpe bestreitet, wird ein Sachverständiger beauftragt, sich das gute Teil mal anzusehen (§ 402 ff. ZPO).

Das Gericht wählt einen Sachverständigen aus. Augenscheinlich gar keine schlechte Wahl denn der Mensch, nennen wir ihn mal "Herr Öbuv", ist immerhin Diplom-Ingenieur ("worin eigentlich?" sollte ich mich später noch fragen), von der Handwerkskammer öffentlich bestellt und vereidigt, sowie Mitglied einer internationalen Sachverständigen-Organisation.

Am 28.12.2007 erteilt das Gericht Herrn Öbuv den Auftrag ein entsprechendes Gutachten zu erstatten. Natürlich nicht, ohne vorher vom Kläger einen Vorschuss von 600,- € für das Gutachten kassiert zu haben. Immerhin wird am Gericht offenbar auch "zwischen den Jahren" gearbeitet, das muss man ja auch mal lobend erwähnen.

6.2.2008: Herr Öbuv schreibt an das Gericht und die Parteien. Die gesetzliche Vergütung von 70,-€ pro Stunde (§ 9 JVEG) für die Gutachten-Erstellung reiche ihm nicht. Er bittet, sein Honorar auf 105,- € pro Stunde zu erhöhen. Schließlich müsse er von der Erstellung von Gutachten leben (ein Höllenjob!) und außerdem würde er für privat beauftragte Gutachten auch mehr nehmen.

28.2.2008: Beide Parteien lehnen das Ansinnen höflich aber bestimmt ab, was das Gericht Herrn Öbuv mitteilt.

18.4.2008: Anscheinend nach einer gewissen Schmollphase entscheidet sich Herr Öbuv, das Gutachten dennoch zu erstatten und lädt zur kollektiven Pumpenbesichtigung zwei Monate später. Klar, da ist Sommer und es lässt sich viel netter die Pumpe begucken.

4.5.2008: Möglicherweise durch hellseherische Fähigkeiten (sicher nützlich als Gutachter) erkennt Herr Öbuv das schlechte Wetter Anfang Juni. Naja jedenfalls verschiebt er den Ortstermin nochmal um zwei Wochen nach hinten.

2.7.2008: High noon! Herr Öbuv besichtigt die beim Mandanten stehende Pumpe. Der Gegner ist nicht erschienen, und so wird das eher ein lustiger Kaffee-Klatsch.

15.9.2008: Möglicherweise durch das einsetzende, triste Herbstwetter gelangweilt, setzt sich Herr Öbuv daran, seine Erkenntnisse zu verschriftlichen. Schon eine Woche später liegt das Gutachten vor. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend:


Das kolossale Werk weist insgesamt 5 Seiten (fünf! inklusiv Deckblatt!!) auf, von denen 2 noch mit halbseitigen Fotos bedruckt sind. Nebenbei, von den 4 Fotos die im Text des Gutachtens genannt sind, liegen nur 3 vor.

Aber egal, denn schließlich zählt der Inhalt. Der ist beeindruckend, und da Herr Öbuv die Seiten mit beidseitigem Riesenrand und offenbar 2,5-zeiliger Zeilenabstand beschriftet, gebe ich hier mal rasch das Gutachten wieder:

zu 1: Welche Schäden befinden sich an der Pumpe Blue Balou 600?
Eine Funktion des Motors konnte nicht festgestellt werden. Der Schaden an der
Pumpe besteht somit darin, dass der Motor nicht funktionsfähig, also defekt, ist.

Wer nun ob dieser gewagten Feststellung etwas erstaunt ist, sei gesagt: Es wird noch besser!

zu 2: Wie hoch sind die Kosten zur Reparatur der Pumpe?
Der Kläger hat einen neuen Motor zu 110,- €. erworben. Die Kosten zur Reparatur betragen somit 110,- €.


Soweit die Feststellungen des Gutachtens. Das einzige was ich jetzt gekürzt habe, war die Beschreibung der Pumpe, 5 Zeilen Sachverhaltsschilderung die aus der Klage abgeschrieben waren und der „Unterschriftenblock“.

Ganz nebenbei bemerkt hat Herr Öbuv leider bei Punkt 2 noch übersehen, dass auf der Rechnung die Mehrwertsteuer separat ausgewiesen war, die Sachkosten der Reparatur also schonmal 19% höher waren.

Dafür hat Herr Öbuv gleich seine -formal wohl völlig richtige- Liquidation beigefügt:

Zeitaufwand 3 Stunden x 70,-€

für Besichtigung und Erstattung des Gutachtens 210,-

Fahrtkosten 36 km x 0,30 € 10,80 €

Ausdrucke des Gutachtens 15 x 0,50 € 7,50 €


Fotos, 3 Erstausdrucke x 2,00 € 6,00 €

6 weitere Ausdrucke x 0,50 € 3,00 €


Schreibkosten 4 x 0,75 € 3,00 €


Mehrwertsteuer 45,66 €


Gesamt 285,96 €


und dass für ein Gutachten, wofür er über ein halbes Jahr gebraucht hat und das jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch auch hätte erstatten können, nur billiger, schneller und wohl auch besser.

Im nächsten Leben werde ich Pumpensachverständiger....

Montag, 28. Juli 2008

TV-Tipp

Unter dem sehr plakativen Titel

Falsche Notärzte
Wie unfähige Mediziner Patienten in
Lebensgefahr bringen
beschäftigt sich das TV-Magazin “Plusminus”

am Dienstag 29. Juli,
um 21.50 Uhr auf ARD

mit dem häufig nicht verstandenem Unterschied zwischen kassenärztlichem Notdienst und dem "Notarzt" und den mitunter häßlichen Folgen für Patienten.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Luxusprobleme

"Hier ist soviel los, ich komme nicht mal dazu meine privaten Emails abzurufen. Dass muss ich schon zuhause machen!"
Kollege W.

Definitiv, ein Höllenjob...

Sonntag, 6. Juli 2008

Lebenszeichen

So, im Moment ist mal wieder "Warten auf Godot", ich rette recht viel und es ergibt sich dabei der ein oder andere "Knaller", im wahrsten Sinne des Wortes. Indes wird die Veröffentlichung ein wenig warten müssen, bis ich Zeit finde, das ausreichend verfremdet niederzuschreiben, "to protect the innocent" und so.

Im Moment bin ich etwas aktiver bei Ebay, da ich ein wenig "altes Gerümpel" loszuwerden habe. Höchst erstaunlich ist dabei, das etwas was sonst in zwei, drei Wochen auf dem Müll gelandet wäre, sich zu einer meiner bisher erfolgreichsten Ebay-Auktionen gemausert hat.

Irgendwie ist das Marktverhalten bei Ebay für mich sehr schwer zu durchschauen. Teilweise versanden Auktionen die ich für "Knaller" halte bei 1 Euro und dann verkauft man Schund, den man schon wegschmeissen wollte, für 100 Euro.

Eine andere Auktion musste ich vorzeitig abbrechen, da ich das Objekt der Begierde, äh, im Rahmen eines privaten Sofortkauf für meiner Meinung nach brillante 50,- Euro verkauft hatte. Als ich wieder in die Auktion schaute, mußte ich feststellen, daß diese etwa bei 130,- Euro stand. Diverse Tage vor Auktionsende, hrrmmpf! Pacta sund servanda.

Nun hatte ich dunkel in Erinnerung, dass beim vorzeitigen Abbruch einer Ebay-Auktion ein Kaufvertrag mit dem du dem Zeit Höchstbietenden zustande kommt. Also mal flux etwas recherchiert, und -unabhängig vom Inhalt- ein ganz unterhaltsames Ergebnis:
Hier fragt ein Verkäufer einen Anwalt, ob er bei vorzeitigem Abbruch seiner Ebay-Auktion unter Umstände zu Schadensersatz verpflichtet ist.
Und 1 1/2 Jahre später, kann man hier lesen, daß der Verkäufer tatsächlich verurteilt wurde.

Zum krönenden Abschluß:

Tag 17

Mittwoch, 25. Juni 2008

Ich weiß nicht was soll es bedeuten

Die US-Botschaft warnt ihre landsmen and landswomen in Deutschland for "Rudelgucken":

Wegen Faulheit weise ich statt eigener Gedanken auf´s Lawblog (m. w. N.) hin.

Nachtrag 22.44 Uhr:

Fiiinalläää!

PS: Wer war eigentlich das bauchfreie Luder im Deutschlandtrikot, das neben Beckenbauer saß?

Sonntag, 22. Juni 2008

Bei Notruf Mord

Bei Notruf Mord

Sonntag, 29. Juni 2008 um 22.20 Uhr
Arte

Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines Skandals, der sich in der polnischen Stadt Lodz zugetragen haben soll. Danach empfahlen Rettungssanitäter und Ärzte Angehörigen von verstorbenen Patienten bestimmte Bestattungsunternehmer, von denen sie dafür bezahlt wurden. Außerdem sollen sogar Notfallpatienten von Besatzungen der Rettungsfahrzeuge getötet worden sein, um die Prämien von den Bestattern zu kassieren.

Freitag, 20. Juni 2008

Blitzlicht

Auf Wunsch eines einzelnen Bäckermeisters:


Tag 1, eine tägliche Fortsetzung plane ich dennoch nicht. Ich bin noch am überlegen, wie ich die Anforderungen "viel Licht" und "keine direkte Sonneneinstrahlung" unter einen Hut kriege.

Im übrigen hat gerade die Türkei Kroatien im Elfmeter-Schießen geschlagen und steht nun gegen Deutschland im Halbfinale der EM. Was zugleich auch bedeutet, dass ich mir wahrscheinlich die nächsten zwei Stunden Autogehupe anhören kann...

Ich muß einräumen, aus rein pragmatischen Erwägungen wäre mir ein Sieg Kroatiens lieber gewesen.

Dienstag, 17. Juni 2008

CIRS

...bedeutet Critcial Incident Reporting System. CIRS kommt ursprünglich aus der Luftfahrt und ist, sehr abgekürzt, eine anonymisierte Fehler-Berichterstattung, damit andere nicht selbst den Mist machen müssen, den man schon selbst verzapft hat.

Mittlerweile gibt es diverse deutschsprachige Online-Varianten:


https://www.kritische-ereignisse.de

CIRS-Portal des Kuratoriums Deutsche Altershilfe. Große Anzahl von Berichten, natürlich größtenteils mit Altenpflege-Bezug. Persönlich gefällt mir diese CIRS-Seite am besten, besonders der Aufbau der Meldungen und die Möglichkeit zu kommentieren.


http://www.cirs-notfallmedizin.de

Umfangreiche Sammlung von Zwischenfällen aus dem Rettungsdienst. Leider ist eine externe Kommentierung nicht möglich. Die mangelnde Strukturierung des Aufbaus der Meldungen, die fehlende Möglichkeit zu externen Kommentaren und die nicht immer hilfreichen Kommentare der Redaktion werten das ganze leider etwas ab. Komisch auch, das bei der Meldung jede Menge Rahmendaten abgefragt werden, aber nachher nicht wiedergegeben werden.


https://www.cirsmedical.ch/Deutschland
Deutscher Ableger einer ursprünglich Schweizer Seite. Umfangreiche Fallsammlung aus allen Bereichen, leider etwas schwer zu navigieren.

Samstag, 14. Juni 2008

Utz-Utz-utz: Fortsetzung

Am 19. Juli 2008 findet die Loveparade, diesmal in Dortmund statt.

Nun, also ca. 6 Wochen vor dem Event, ist das DRK aus der Arbeitsgemeinschaft für den Sanitätsdienst bei der Loveparade ausgestiegen. Das Angebot des Veranstalters, der Lopavent GmbH, deckt angeblich die entstehenden Kosten des Roten Kreuzes nicht.

Übrig bleiben nun die anderen drei Hilfsorganisationen (ASB, JUH, MHD) die sich noch in gemeinsamen Verhandlungen mit der Lopavent GmbH befinden.

Der Vertrag ist angeblich noch nicht unterzeichnet. Der Ausgang bleibt spannend.

WAZ: Loveparade, DRK tanzt aus der Reihe
WAZ: Loveparade nicht in Gefahr
Ruhr-Nachrichten: Erste Hilfe für Raver gesichert


Bei der Recherche drüber gestolpert: Kostentabelle des DRK für Sanitätsdienste

Dienstag, 10. Juni 2008

Ein echter Europäer

Man mag viel über die EU meckern, aber ein paar sinnvolle Dinge hat sie ganz bestimmt zustande gebracht.

Dazu gehört auch die EU-weite Erreichbarkeit der 112 als kostenlose Notrufnummer.

Die Betrachtung der Zahlen auf dieser Seite ist dabei ganz interessant:

So soll es in Deutschland monatlich etwa 1,3 Millionen Notrufe über die 112 geben, wovon allerdings zwischen 10-50 % (sic!) mißbräuchliche Anrufe sein sollen.

Großbritannien dagegen hat 2,8 Millionen Anrufe, allerdings inklusiv der "999", und dabei eine Mißbrauchsquote von 93% (!) bei Festnetzanrufen.

In Österreich sollen es dagegen nur ca. 65.000 Anrufe sein. Allerdings äußert e-Comm, ein österreichischer Blog zum Telekommunikationsrecht, da gewisse Bedenken: Denn nach anderer Quelle soll es alleine ca. 80.000 österreichische Handy-Notrufe pro Monat geben.

Beeindruckend auch die Zahlen für Schweden: 300.000 Notrufe pro Monat, obwohl keiner im Land die Nummer kennt (awareness= 0 %).

Wenn man ein bißchen Zeit zum Stöbern hat, sind die Zahlen allemal interessant.

Samstag, 7. Juni 2008

Juristen im Internetz

Wer sieht sich einen Eindruck von der Internetkompetenz von Juristen verschaffen möchte, sei auf diese äußerst heitere Seite verwiesen.

Fairer Weise sollte man sagen, dass es überwiegend ältere Zitate sind. Ob es dann heutzutage stets besser aussieht, ist allerdings auch fraglich.

Sehr schön ist aber auch dieses Interview mit dem Vorsitzenden einer gewissen Pressekammer eines gewissen norddeutschen Landgerichts.

Freitag, 6. Juni 2008

Crash boom bang

Heute in unsere kleinen Online-Fortbildungsreihe: Kompetentes Anrücken an den Einsatzort.

Hier ein Beispiel, wie man es nicht macht:



Immerhin muss man hier noch Professionalitäts-Punkte verbuchen, da die Besatzung (vermutlich) den Kommentator trotz blöder Sprüche nicht körperlich angegriffen hat.

Mittwoch, 4. Juni 2008

RORO

Bevor ich mich selber echauffiere, verlinke ich zu dem sehr zutreffenden Artikel im Lawblog.

Und im Datenschutz-Blog wird auf die entweder sehr tumbe oder aber ebenso gewiefte Taktik bezüglich der Einführung von Fingerabdrücken in den Personalausweisen hingewiesen.

Montag, 2. Juni 2008

Mittwoch, 28. Mai 2008

Evidence based

Sehr schön! Mein Gejenke um den Schlafentzug und den "Jetlag" nach Nachtschichten ist jetzt endlich wissenschaftlich untermauert:

The Effects of Sleep Deprivation on Fire Fighters and EMS Responders

Wer sich nicht durch das knapp 100-seitige, englischsprachige PDF quälen mag, kann sich den Film auf derselben Seite anschauen.
Eigentlich halte ich mich für einen Meister von Ironie und Sarkasmus. Allerdings kann ich nicht mit der Realität mithalten:

Kürzlich fand in Berlin ein internationales Schwimmfest, der "Titze-Cup", statt. Das besondere an diesem Schwimmfest ist, dass dort sowohl normale (oh, oh PC) als auch behinderte Sportler teilnehmen.

Der querschnittsgelähmte Schwimmer Thomas Grimm erzielte dabei eine neue deutsche Bestzeit im 100 m-Brustschwimmen.

Leider hat er davon recht wenig.

Er wurde nämlich disqualifiziert.

Weil er keine korrekten Schwimmbewegungen mit seinen Beinen durchgeführt hat.

(via Sportrecht, m. w. N.)

Samstag, 24. Mai 2008

Evolution

Als ich Freitag einen 30seitigen Klage-Entwurf im Briefkasten hatte, verbunden mit der Bitte diesen durchzuschauen und recht kurzfristig eine Rückmeldung zu geben, war ich wenig begeistert.
Das Wochenende schien nicht ganz wie geplant zu verlaufen.

Mittlerweile habe ich allerdings Spass daran, den Schriftsatz einer "Großbude" auseinanderzubauen.

Meine doch etwas erstaunte Feststellung: Die Klage ist ganz sicher keine schlechte Arbeit, aber auch Großkanzleien kochen nur mit Wasser.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Knautschzone

Passend zum "Highway to Hell" und der bunten Interessenslage bei Verkehrsunfällen ein sehr schöner, wenn auch englischsprachiger Clip:



Freitag, 16. Mai 2008

No Parking II

Nachdem die von mir angedachte Lösung schon gefallen ist, will ich euch nicht weiter auf die Folter spannen:

Autsch!

Mittwoch, 14. Mai 2008

No Parking

Früher ein großer Freund von Bilder-Rätseln, will ich mich heute mal selbst an einem versuchen: Findet jemand den Fehler im Bild? Abgesehen davon, dass auf dem RTW "Feuerwehr" steht.

Montag, 12. Mai 2008

Wolle Ausweis? Viel billig!

Falls ihr nicht über einen dekorativen Dienstausweis verfügt oder einen günstigen Look-a-like-Presseausweis braucht, empfehle ich den Badge-Maker von Big Huge Labs.

Nicht ganz so überzeugende Führerscheine und Personalausweise gibt´s bei Megasinnlos.

Samstag, 10. Mai 2008

Erste Verluste

... drohen bei der Einführung des "neuen" Digitalsfunk für die BOS. Dem lieblichen Freistaat im Süden unseres schönen Vaterlandes ist jetzt doch schon aufgefallen, das das Ganze etwas teuer werden könnte: BR berichtet.

Dazu früher von mir: Neues vom BMI.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Highway to Hell

Nun begibt es sich derzeit, dass ich gelegentlich nach Essen muss. Eigentlich ist das nicht schlimm: Zwanzig Minuten über die Autobahn und schon ist man da. Aber da beginnt das Elend: Regelmäßig brauch ich in Essen nochmal das Doppelte bis Dreifache der Zeit. Der Stadtverkehr in Essen ist nämlich schlechterdings eine Katastrophe und weitaus übler alles andere was ich bisher erlebt habe.

Wenn dann noch, so wie gestern, zwei Vollpfosten auf der Autobahn einen Auffahr-Unfall bauen, fängt der Spaß schon früher an: Natürlich im Baustellenbereich, wo die Autobahn eh´ nur zweispurig ist. Zwei Autos auf der rechten Spur, kaum Schäden sichtbar, und die Insassen tanzen fröhlich handytelefonierend auf der rechten Spur der Autobahn rum. Gib Darwin ´ne Chance. Naja, sie hatten ja mittlerweile so ca. 2-3 km Stau produziert, das Risiko auf der Autobahn rumzurennen war somit überschaubar.

Der formhalber weise ich mal auf § 34 Abs. 1 Nr. 2 StVO hin und bitte höflichst die Leser dieses Blogs schon in ihrem eigenen Interesse bei Bagatellschäden -und zudem klarer Sachlage- möglichst schnell von der Autobahn zu kommen. Ansonsten kann man sich wenigstens hinter die Leitplanke begeben.

Unter einen 38-Tonner zu geraten, dessen Fahrer gerade seinen nächtlichen Schlaf nachholt ist nicht witzig. Selbst wenn es nur mit 30 km/h geschieht.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Ruhr hoch N Team-Work-Capital



Statt vieler Worte verweise ich mal auf diesen Beitrag und diesen hier aus dem Pottblog.

Montag, 5. Mai 2008

Schichtempfehlung

Nachdem ich permanent darüber klage, wie furchtbar, stressig und sonstnochwas Nachtschichten sind, muss ich ja auch mal in dieser Hinsicht konstruktiv äußern.

Kollege S. empfiehlt hiermit offiziell:
Sonn- und Feiertagsschichten, und zwar tagsüber
.

Meine vorletzte Sonntagsschicht verlief ungefähr so: . Genau, es war nämlich eine Nullschicht, zwölf Stunden lang nichts getan, gar nichts. Außer essen und irgendwann aus Verzweifelung die Wache komplett zu reinigen.

Letzten Sonntag war es dann schon ein wenig spannender: Nach dem Frühstück habe ich mich erstmal zum Zeitungsstudium zurückgezogen um dann gegen Mittag zu grillen und anschließend auf dem Hof der Rettungswache zu zu sonnen ähh, meteorologische Beobachtungen vorzunehmen.

Gegen etwas späteren Nachmittag geschah dann doch noch das Unerwartete: Es piepste und wir durfen uns zu einem Verkehrsunfall bewegen. Selbiger stellte sich dann noch als etwas anspruchsvoller heraus. Aber da das der einzige Einsatz der Tages war, will ich mich jetzt mal nicht beklagen.

Bleibt mir nur noch die Frage, ob ich den Sonnenbrand den ich bei meinen meteorologischen Beobachtungen erlitten habe, als Arbeitsunfall geltend machen kann.

Sonntag, 4. Mai 2008

Der Hunderste

Upps, gerade habe ich festgestellt, dass der Nokia-Post der einhunderste war. Hat sich so ergeben und war meinerseits nicht explizit geplant (warum auch?).

Wenn ich Excel glauben darf, ist dieser Blog damit heute nicht nur 100 Postings, sondern auch 259 Tage alt.

Ad multos postos!

Wir haben nichts gegen Nokia...

wir wollen nur die Handys nicht mehr haben:

Freitag, 2. Mai 2008

Tödliche Kosmetik II

Knallhart recherchiert, wir bleiben am Ball:

Im Fall der tödlichen Kosmetikbehandlung aus dem Januar hat die Staatsanwaltschaft Paderborn jetzt Anklage erhoben und zwar wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Verstosses gegen das Heilpraktikergesetz.

Die Westdeutsche Zeitung und der WDR berichten.

Und ja, den im Januar-Artikel angekündigten Besinnungsaufsatz schreib ich auch noch, spätestens so Mitte August...

Dienstag, 29. April 2008

Harald S.

Ich bin ja nun auch nicht mehr der Jüngste und so kann ich mich noch an Harald Schmidt und Herbert Feuerstein mit derer Sendung Schmidteinander zunächst im WDR, später in der ARD erinnern.

Über die momentanen medialen Tätigkeiten des Harald S. an der Seite von Oliver P. schreibt die FAZ leider wenig ruhmvoll (hier ein etwas älterer Artikel).

Ich fürchte, ich muss zustimmen...

Freitag, 25. April 2008

Réponse

Hmm, dürfte ich in dem Fall überhaupt aussagen?

Infrage käme die Schweigepflicht aus § 203 StGB, hier in diversen Varianten nämlich:
  • § 203 Abs. 1 Nr. 1 StGB letzte Alternative (Rettungsassistent),
  • § 203 Abs. 3 i. V. m § 203 Abs. 1 Nr. 3 StGB ("berufsmäßig tätiger Gehilfe eines Rechtsanwalts").
Die erste und die letzte Variante scheiden schon aus, wenn man gerade auf Wunsch desjenigen aussagt, dessen Geheimnis durch § 203 StGB geschützt werden soll, hier also des Mandanten/Patienten. Dann liegt schon gerade kein unbefugtes Offenbaren vor.

Verbliebe noch die mittlere Variante, der Amtsträger. Dazu gibt es noch § 376 Abs. 1 ZPO, der die Erteilung einer sogenannten Aussagegenehmigung unter Verweis auf die Beamtengesetze regelt. Offenbar gibt es da unter Juristen eben wegen dieses Verweises auch einen Streit, ob § 376 Abs. 1 ZPO überhaupt auf Nicht-Beamte anwendbar ist. Daneben könnte man die Frage stellen, ob der Unfallort denn in irgendeiner Weise unter eine Pflicht zur Amtsverschwiegenheit fallen könnte.

Rein praktisch werden aber derartige Aussagegenehmigungen hier vom Träger des Rettungsdienstes sehr unbürokratisch und schnell erteilt. Daher würde ich mir darüber keine Gedanken machen.

Einer Aussage stünde also nichts im Wege.

Donnerstag, 24. April 2008

Déjà-vu

Es hat lange gedauert, aber heute haben sich mein juristisches Ich und mein rettungsdienstliches Ego erstmals im realen Leben getroffen.

Ich sitze friedlich in der Kanzlei am Rande der Stadt an meinem Schreibtisch und bekomme eine schon etwas ältere Unfall-Akte in die Hände. Die Akte hat bislang Cheffe bearbeitet, es geht um einen Verkehrsunfall, bei dem unser Mandant als Motorradfahrer wegen eines Straßenschadens stürzte.

Streitig ist nun der genaue Unfallort, denn der Gegner ist Eigentümer einer Privatstraße und meint nun, der Unfall sei nicht auf seinem Grund, sondern ein paar Meter weiter, auf der dortigen öffentliche Straße geschehen (Hintergrund).

Das dumme ist, dass unser Mandant für den Unfallort derzeit in gewisser Beweisnot ist, denn gestürzt ist er eben ganz alleine. Cheffe hat nun -bevor ich die Akte, eigentlich aus einem ganz anderen Grund, in die Finger kriegte- gegenüber dem Gegner schon angekündigt, er werde "das herbeigerufene Sanitätspersonal" im Prozess als Zeugen für den genauen Unfallort benennen.

Kurz nachgedacht und festgestellt: Das bin ja ich!

Tatsächlich kann ich mich an den Unfall im Herbst des letzten Jahres noch recht gut erinnern. Zwar sagte mir der Name rein gar nichts, aber ich habe in dem Zeitraum tatsächlich bei einem Verkehrsunfall mit einem Motorradfahrer an der Örtlichkeit gerettet.

Der Patient, ähh, Mandant, ähh, also der Kunde hatte eine beeindruckende dislozierte Fraktur, die mir noch recht gut in Erinnerung ist. Ebenjene Fraktur findet sich auch in der Akte wieder, auch die Restumstände passen genau.

Blöd nur, dass ich zum genauen Unfallort gar nichts sagen könnte, bei unserem Eintreffen war der Mandant/Patient/Kunde nämlich samt Motorrad schon einige Meter weiter auf dem Gehweg.

Außerdem müßte man dem Gegner und dem Gericht dann erstmal klar machen, dass der Referendar des Anwalts des Klägers zufällig auch Rettungsassistent ist, und ebenso zufällig bei dem Unfall war. Das glaubt einem so doch kein Schwein!

Montag, 21. April 2008

TV-Tipp

Pro 7 zeigt ab diesem

Mittwoch, 23. April
22.15 Uhr neue Folgen von Emergency Room.

Nun ist das mittlerweile die 14. Staffel und der Lack ist etwas ab. Soll heißen, die frühen Staffeln gefielen mir besser, weniger Beziehungsdramen zwischen den Akteuren, dafür mehr (blutige) Notfall-Medizin.

Außerdem ist die Sendezeit um 22.15 Uhr für Berufstätige schon grenzwertig. Beschwerden nimmt Pro 7 hier entgegen.

Dennoch: Guck-Empfehlung!


Mittwoch, 16. April 2008

Bibant in poenitentiam

In einem Kommentar kam die Frage auf, wann Menschen die wegen ihres übermäßigen Alkoholkonsums den Rettungsdienst brauchen, diese Einsätze (endlich) selber bezahlen müssen.

Kurzer Exkurs dazu: Derzeit ist eine derartige Meldung an die Kostenträger, also die Krankenkasse nicht vorgesehen und wegen § 203 StGB auch normalerweise verboten. Daher werden derartige Einsätze i. d. R. ganz normal von der Krankenkasse bezahlt.

Allerdings hat der Bundestag am 14. März 2008 das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz verabschiedet. Durch dieses Gesetz wird u.a. dem § 294a SGB V ein neuer Absatz 2 mit folgendem Text hinzugefügt:

Liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass Versicherte sich eine Krankheit vorsätzlich oder bei einem von ihnen begangenen Verbrechen oder vorsätzlichen Vergehen oder durch eine medizinisch nicht indizierte ästhetische Operation, eine Tätowierung oder ein Piercing zugezogen haben (§ 52), sind die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Einrichtungen sowie die Krankenhäuser nach § 108 verpflichtet, den Krankenkassen die erforderlichen Daten mitzuteilen. Die Versicherten sind über den Grund der Meldung nach Satz 1 und die gemeldeten Daten zu informieren.

D. h. die Krankenkassen müssen über derartige Fälle informiert werden und sind damit auch praktisch in der Lage, von ihren Versicherten die Behandlungskosten zurückzufordern, die u.a. durch (vorsätzliche) Alkohol-Exzesse entstanden sind.

Wie das ganze in der Praxis gehandhabt werden wird und insbesondere, wie man eine vorsätzliche von der fahrlässigen Alkoholintoxikation abgrenzen will, wird interessant.

(via Jurabilis)

Sonntag, 13. April 2008

Nachtschicht - Nachtrag

Trotz der klugen Erwägungen aus dem Vor-Post, war es dann auch wieder am soweit: Nachtdienst (!) an einem Wochenende (!!) am Monatsanfang (!!!).

Nach zwei Einsätzen vor zwölf hatten wir eine realistische Chance gegen 0.30 Uhr in´s Bett zu kommen. Gesagt, getan. Unglücklicherweise gab das Ding auf dem Nachttisch ca. 1 Stunde später wieder Lärm von sich.

Wir reisten also zu einer nahegelegenen S-Bahn-Station an, wo sich in der S-Bahn eine „hilflose Person“ befinden sollte.

Nun muss man wissen, dass „hilflose Personen“ am Wochenende nachts in der Regel deswegen hilflos sind, weil sie –wie im Vorpost schon ausgeführt- einfach erheblich betrunken sind. Oftmals ernüchtern diese dann, wenn man sich in irgendeiner Weise um sie kümmert, und oft genug sind sie dann in irgendeiner Weise undankbar.

Im Optimalfall geben sie verbal zu erkennen, dass sie keine Hilfe wünschen und bewegen sich hinreichend sicher fort. Im dümmsten Fall meinen sie tätlich werden zu müssen, was aber erfreulicherweise selten passiert und wenn, dann sind die Tätlichkeiten aufgrund der Alkoholisierung regelmäßig hinreichend unkoordiniert.

Im zweitdümmsten Fall -und der tritt vergleichsweise häufig auf- wird die hilfslose Person wach und beginnt auf verschiedenste Arten Körperflüssigkeiten von sich zu geben. Nicht schön.

Unsere Hoffnungen auf den Optimalfall waren diesmal aber vergebens. Als wir bei der S-Bahn ankamen saß im hinteren Teil der S-Bahn die knapp 18-jährige Chantalle-Jaqueline und hatte den Aufweckungsversuchen des S-Bahnführers (hmm, klingt politisch inkorrekt) und der vor uns eingetroffenen Polizeivollzugsbeamten hartnäckig widerstanden.

Naja, nicht komplett widerstanden, aber eine halbwegs gerichte Abwehrreaktion und ein Grunzen war das beste was Chantalle-Jaqueline zu bieten hatte. Wir mussten an dieser Stelle leider einsehen, dass Chantalle-Jaqueline wohl zu weit weg für das PG war, mit dem Abturfen wurde das also nichts.

Zur Überraschung aller war Chantalle-Jaqueline dann aber doch fähig, rechts und links bei den Herren in Khaki untergehakt 3 m bis zu unserer Trage zu laufen. Dort setzte sie ihr hartnäckiges Nickerchen aber auch sofort fort.

Da standen wir dann in unserem kurzem Hemd, nachts kurz vor zwei an einer S-Bahn-Station irgendwo da draußen. Die S-Bahn setzte ihren Weg fort, die Herren Polizeivollzugsbeamten grinsend ihre Streife.

Nun ist man da in einer gewissen Zwickmühle:

Einerseits kann man Chantalle-Jaqueline aufwecken, das dürfte nur eine Frage ausreichend hartnäckiger Bemühungen sein, und sie dann in einem halbwegs wachen Zustand in´s Krankenhaus transportieren. Bei der Variante kann es aber auch passieren, das Chantalle-Jaqueline eben wach wird und sich ebenso bewusst wird, dass sie leider zuviel Alkohol getrunken hat und nun Bewegungen und Neon-Licht im RTW gar nicht abkann. Die Folge ist dann regelmäßig, dass man später mit dem Kärcher durch´s Auto gehen müsste (vgl. oben „zweitdümmster Fall“). Also eine Situation, die man gerne vermeiden möchte, insbesondere mitten in der Nacht.

Daneben gibt es die Variante „großes Besteck“, d. h. man entscheidet sich, dass Chantalle-Jaqueline eben nicht nur einen Rausch etwas „vertieft ausschläft“ sondern dass sie aufgrund ihrer Alkohol-Intoxikation ernsthaft bewusstlos ist und bestellt entsprechend den Notarzt nach.

Als letzte Option kann man sich vergewissern, dass Chantalle-Jaqueline noch ihre Schutzreflexe hat sowie die Vitalwerte innerhalb akzeptabler Parameter sind, hoffen dass sie dabei gerade nicht aufwacht und gondelt dann in ein mehr oder minder-aufnahmewilliges Krankenhaus.

Wir entschieden uns für die letztgenannte Variante und führt so behutsam wie eben möglich, die nötigsten Untersuchungen durch, schließlich sollte Chantalle-Jaqueline schön weiter schlafen.

Dem folgt aber ein anderes Problem auf dem Fuße: Braucht man für Chantal-Jaqueline ein Platz auf der Intensivstation, oder nicht?

Im Zweifelsfall macht man es eh´ falsch: Fährt man ein Krankenhaus ohne Intensivplatz an, kann man fast sicher sein, dass der aufnehmende Akademiker meint, dass der Patient intensivpflichtig ist und man kann ein anderes Krankenhaus aufsuchen.

Fährt man eine Intensivstation an, blockiert man oft genug eines der letzten Betten und die Begeisterung des Personals im Krankenhaus ist ob „solcher“ Patienten auch schier ungebremst.

Also fährt man sicherheitshalber ein Intensivbett an, und das gab´s leider nur am anderen Ende des Rettungsdienst-Bereiches. Grosses Tennis! Also auf zur Weltreise um mittlerweile kurz nach zwei in der Nacht, wo wir die „junge Erwachsene“ auch bei schier begeistertem Klinikpersonal abgeben konnten.

Eine gute Stunde später bimmelte es in besagter Nachtschicht übrigens wieder. Zur Abwechselung ging zu einer hilflosen Person, diesmal klappte aber das Abturfen an die Fraktion grün-silber…

Dienstag, 8. April 2008

Nachtschicht again

Wenn ich ganz ehrlich bin, fand ich an Nachtschichten im Rettungsdienst immer am besten, dass man eine realistische Chance hat, sein Geld im wahrsten Sinne des Wortes im Schlaf zu verdienen.

Naja, einen Einsatz vor dem Schlafengehen zu fahren ist okay und gegen einen „Wake up Call“ bei dem man pünktlich zum Schichtwechsel zurück ist habe ich auch nichts.

Aber ich bin ja nun auch nicht mehr der Jüngste und Nachtschichten bei denen man nur zwischendurch kurz in´s Bett kommt setzen mir langsam echt zu. Regelmäßig hab ich nach solchen Schichten 1 ½ Tage „Jetlag“, kein Scherz.

Umso verwunderlicher, dass ich mich allen Ernstes für eine Nachtschicht (!) an einem Wochenende (!!) am Monatsanfang (!!!) gemeldet hatte.

Im Gegensatz zu Schichten in der Woche sind am Wochenende nämlich jede Menge Besucher von Kneipen, Bars, Diskotheken oder anderweitigen nächtlichen Belustigungen unterwegs. Und ich habe subjektiv den Eindruck, dass zum Monatsanfang die Kohle immer etwas lockerer sitzt, um in Alkohol oder andere Dinge investiert zu werden.

Das hat dann regelmäßig die Folge, dass eine erstaunlich große Anzahl von Menschen
  • entweder zu besoffen ist um den Heimweg zu schaffen,
  • oder man hat sich das Hirn derart vernebelt hat, dass man sich oder anderen vorsätzlich oder fahrlässig Verletzungen zufügt
  • oder aber -als letzte Möglichkeit- kann man auch ganz toll alkoholisiert Auto fahren und das Auto gegen feste Objekte oder andere Verkehrsteilnehmer setzten.

All dies hat eine hässliche Konsequenz: Ich werde in meiner Nachtruhe gestört.

Ja gut, da bin ich ja jetzt irgendwie selbst Schuld, ich könnte ja auch zuhause in meinem Bett liegen, da wäre das Risiko geweckt zu werden deutlich kleiner.

TBC - to be continued

Montag, 7. April 2008

Bahn fahren macht Spaß – vielleicht anderen Menschen: Ein Gastbeitrag

Vorweg: Ich mag Kinder. Kinder, die draußen spielen sollten dies auf jeden Fall tun. Aber spielende Kinder auf Gleisen des Hauptbahnhofs gehen gar nicht! Aber ich beginne mal von vorne: Freitag, 4.4.08, das erste Semester meines Fernstudiums geht auf´s Ende zu, sodass ich zum Klausur-/Präsenzwochenende auf den Weg nach Kaiserslautern bin.

9.45 Uhr: Der Zug fährt in den Hauptbahnhof Bochum ein, es wird darauf hingewiesen, dass der Zug erst einmal stehen bleibt, da der Hbf. Essen zz. wegen spielender Kinder auf den Gleisen gesperrt ist; nun gut, ich habe ja reserviert und nehmen meinen Platz ein; also fast, die Dame, die auf dem Platz sitzt, fühlt sich nicht angesprochen.

Ah, die Regionalbahn fällt aus, der EC wird für´s Fußvolk freigegeben, die Gänge füllen sich. Nein, da ich weder Arzt noch ausgebildeter Rettungssanitäter bin, muss ich mich nicht in Wagen 157 begeben. Wow, soviel Aufregung und das schon vor der Abfahrt. Mit etwa 20 Minuten Verspätung geht´s los. Der Zug gibt sein Bestes – das nützt alles nichts. Mein Anschlusszug in Köln fährt los als ich in Düsseldorf ankomme. Macht aber nichts – mein aktueller Zug fährt auch über Mannheim. In Köln leert sich der Zug, es kommt zu keinen weiteren Verspätungen. Hmm, warum ist es schon 13 Uhr? Ich sollte doch schon um 13.30 Uhr in Kaiserslautern sein….

Immerhin komme ich in Mannheim an; da der nächste Zug gen Kaiserslautern in 15 Minuten geht, bleibt Zeit für einen Kaffee. Also hinein in eine Filiale des Betriebs, wo man auch mal Kaffee kaufen konnte. Die Dame steht gerade auf der Leiter, darum harre ich nach einem frohen Gruß direkt neben der Bedienzone aus, als ein Herr hereinkommt und ohne zu zögern einen großen Café Crema ordert. Nee, heute nicht. Ich weise ihn höflich darauf hin, dass ich vor ihm da gewesen bin und ich ein wenig in Eile sei. Tja, ich hätte ja schon mal bestellen können und käme schon noch dran. So viel Dreistigkeit ist selten. Die Dame wendet sich uns zu und bemerkt, dass ich aber vorher da war. Nun gut, der Herr ist angesäuert und lässt die Dame mich bedienen. Sein Zug ginge ja auch.

So, flugs zum Bahnsteig hoch, aber was bedeutet eigentlich, dass der Zug in Neustadt getrennt wird? Egal, der Zug ist schulschluss-bedingt überfüllt und völlig überhitzt. Ein Mädel bricht am Handy gerade in Tränen aus, später stellt sich heraus, dass ihr ICE ausgefallen ist und sie nicht pünktlich zum Vorstellungsgespräch bei BMW in Saarbrücken sein kann.

Irgendwann erklingt die liebliche Stimme des Zugführers, der uns mitteilt, dass der Zug aufgrund eines Personenschadens in Hochspeyer hält und ein Schienenersatzverkehr nach Kaiserslautern eingesetzt wird. #§“$% !?!

Vor dem Bahnhofsgebäude stehen 150 Personen, 1 Taxi und ein Blumenbeet. Netterweise treffe ich hier eine Kommilitonin, die ich vom letzten Besuch kenne, sodass wir erste Horrorszenarien austauschen können. Nach acht Minuten Einlauf des 1. Busses, der natürlich ohne uns fährt. Ah, Ankunft des 2. Busses – wie durch ein Wunder kommen wir beide mit, die Uhr tickt.

Um 15.45 Ankunft am Bahnhof in Kaiserslautern, los geht´s zum Hotel, schnell frisch gemacht und auf zum Tagungshotel. Das liegt auf dem Betzenberg. Überflüssig zu erwähnen, dass Kaiserslautern just heute ein Heimspiel hat. Das tückische am Betzenberg ist aber, dass es tatsächlich ein Berg ist, den es zu erklimmen gilt. Aber im flotten Schritt ist die Strecke in 20 Minuten zu bewältigen. Habe ich schon von den etwa 5 kg Studienbriefen berichtet, die sich in meinem Rucksack befinden?
Ich komme dennoch pünktlich an und nach 3 Gläsern Wasser, 1 Bretzel und 1 Tasse Kaffee kann es losgehen. Lasset die Spiele beginnen!

Der Vollständigkeit halber: Das Wochenende war nett, die Klausuren lösbar und der Rückweg ungewöhnlich unspektakulär.