Samstag, 27. Februar 2010

Digitalfunk: Einführung verzögert sich erneut

Über die vielleicht, bestimmt, jedenfalls aber später stattfindende Einführung des Digitalfunks für die BOS hatte ich bereits hier, hier und hier geschrieben.

Die Pressemitteilung aus 2007, dass "der Aufbau des Digitalfunks BOS bis Ende 2010 nahezu abgeschlossen ist" ist ja nun ganz offensichtlich nicht Realität geworden.

Wie mehrere Medien, u. a. Welt Online jetzt berichten, soll sich die Einführung erneut um mindestens 3 Jahre verzögern. Die Gründe dafür sind mir nicht ganz klar, der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Mittel wegen "ungeklärter Fragen" geklärt.

Persönlich kann es mir ja fast egal sein. Ich darf in einem Gebiet arbeiten, dass auch mit Analogfunk ausreichend versorgt ist. Ein paar Features wie GPS-gestützte Disposition und Datenübertragung wären allerdings schon nett.

Aber z. B. das Institut der Feuerwehr NRW (quasi die "Landesfeuerwehrschule") richtet im Moment einen großen Teil seiner Fortbildungskapazität auf Multiplikatoren-Lehrgänge für den Digitalfunk aus. Auch Hilfsorganisationen lassen ihre Mitarbeiter dort fleissig teilnehmen und schulen wiederum ihre Teilnehmer auf Standort-Ebene. Teilweise hat man dort auch schon, mindestens zu Ausbildungszwecken, gegen teures Geld entsprechende Geräte beschafft. Die Einführung des Digitalfunks stand ja quasi vor der Tür.

Und jetzt?

"Öhm, Jungs, Mädels, merkt Euch das mal schön. Wenn es gut läuft, könnt Ihr schon in drei Jahren mit den Funkgeräten funken. Naja, mit den Geräten nicht mehr, bis dahin gibt es modernere Geräte. Aber schön das ihr da wart."

Armseelig.

Dienstag, 23. Februar 2010

Berufsaussichten

Lektion 1:
Wenn man schon als Betrüger verurteilt ist, dann lässt man sich als Rettungssanitäter anstellen. Allerdings mit einem gefälschten Zeugnis. Ist aber nicht schlimm, wenn das auffällt, denn schließlich kann man dannimmer noch eine Umschulung als Betreuer für Demenzkranke machen. Der Westfälische Anzeiger berichtet.

Lektion 2:
"Fachkraft in der häuslichen Pflege" kann man mit "17 Studienhefte und ein Studienhandbuch" im Fernlehrgang werden. Gut, es sind immerhin zwei Präsenzphasen von insgesamt 11 Tagen vorgesehen. Dafür erlangt man dann aber auch "Fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Pflege" und den "Schwesternhelferinnen- bzw. Pflegediensthelferausweis des MHD". Ja, genau, der Malteser. Interesse? Weden sie sich vertrauensvoll an die Hamburger Akademie für Fernstudien.


Mal im Ernst: Wie eine gewisse Pflegewissenschaftlerin schon vor geraumer Zeit etwas drastisch formulierte: "Eliten brauchen Heloten".

Soll heißen, auch im pflegerischen oder sozialen Bereich wird es mit Kräften mit einer echten drei-jährigen Berufsausbildung oder einem Studium nicht funktionieren. Auch dort benötigt man Hilfskräfte, gerade angesichts voranschreitender Ökonomisierung. Die Tendenz, auch jeden letzten Depp (Entschuldigung) in diesen Bereich "zu verfrachten" ist aber auf Dauer sicher nicht glücklich.

Und um den bildungs- und berufspolitischen Anspruch hier etwas hochzuhalten: