Freitag, 7. März 2008

Mörderischer Wettbewerb

Bereits vor einem knappen Jahr wurde ein Wachleiter des DRK in Rheinland-Pfalz verhaftet.

Der Vorwurf: Versuchter Mord.

Der Wachleiter soll bei Einsätzen eines Rettungshubschraubers der Luxembourg Air Rescue den Funk absichtlich blockiert haben, um den von ihn als "Konkurrenz" empfundenen Rettungshubschrauber auszubooten (hmm, "ausbooten" ist jetzt irgendwie falsch, mit fällt aber kein luftfahrtechnischer Wortwitz ein). Möglicherweise sollen auch Kollegen des Wachleiters beteiligt gewesen sein.

Der SWR berichtete.

Gestern war nun Prozessauftakt. Die Anklage lautet wohl "nur" noch auf Körperverletzung.

Berichte dazu: SWR, Trierer Volksfreund

Falls der Vorwurf stimmt, muss man zu so einer Tat schon ziemlich "kaputt" sein. Den Schuldnachweis stelle ich mir aber interessant vor. Wie will die Staatsanwaltschaft nachweisen, wer wann am Sendeknopf saß?

Donnerstag, 6. März 2008

Mittwoch, 5. März 2008

Fortbildung

In Nordrhein-Westfalen muss das in der Notfallrettung und im Krankentransport eingesetzte nichtärztliche Personal jährlich 30 Stunden Fortbildung absolvieren (§ 5 Abs. 5 RettG NRW).

Die kann man, bei der "Rettungswache am Rande der Stadt" wo ich tätig bin, in Abend- oder Wochenend-Modulen absolvieren, man kann aber auch die angebotene Blockfortbildung von 5 Arbeitstagen besuchen.

Und -da es mit dem Hauptjob gut passte- habe ich kürzlich dann fünf vier Tage Block-Fortbildung besucht.

Zusammengefasst: Es hat Spass gemacht, ich habe sogar was gelernt und auch diverse externe Teilnehmer die ernsthaftes Geld für die Fortbildung gezahlt hatten, äußerten sich sehr zufrieden.

Aber zwischendurch war ich kurz davor, einem Kollegen auf´s Maul zu geben.

Dieser besagte Kollege, nennen wir ihn mal H., ist bei der Rettungswache am Rande der Stadt als Rettungsassistent im Anerkennungsjahr tätig. Das heißt, er hat den ersten Teil der zweijährigen Ausbildung zum Rettungsassistent, nämlich einen theoretischen Lehrgang, absolviert. Der zweite Teil ist dann ein sogenanntes praktisches Jahr. Und ebenjenes absolviert H. gerade.

Im Verlauf zeigte sich dann, dass H.´s meistgenutztes Wort während der Fortbildung "Pause!" war.

Man stelle sich folgende Situation vor: H. steht -als einziger, denn alle anderen sitzen noch- vor dem Dozenten und spricht "Pause!" mit der Eloquenz und Wiederholungsrate eines hyperaktiven Kindergartenkindes aus. Ich bewundere noch heute, dass der Dozent, der ja eigentlich noch kurz den weiteren Verlauf klären wollte, dabei ruhig geblieben ist.

Während der eifrig eingeforderten Pausen stand er dann rauchend in der Fahrzeughalle und regt sich darüber auf, wie wenig Geld er verdient. Und zwar in jeder Pause!

Grotesk wird es, wenn sich andere Teilnehmer während der Pause um den weiteren Fortgang der Veranstaltung bemühen, indem sie eine Schwester von Anne R. und Material herbeiholen und er lediglich rauchend und klagend zuschaut.

Ernsthaft, bei mir müsste der noch Geld mitbringen.

Während der Fortbildungen saß er in der hinterstes Ecke und spielte auf seinem PDA Mah-Jong. Andauernd! Naja, stimmt so nicht ganz, ca. 5-mal pro Tag schaffte er es unaufgefordert einen außerordentlich dummen Spruch der grob zum jeweiligen Thema passte, abzugeben.

Erstaunlicherweise ließ er sich von diesem dummen Gesamt-Verhalten noch nichtmal durch mehrere direkte und indirekte Hinweise diverser Kollegen abhalten.

Sehr geschickt auch, an dem Tag der Fortbildungswoche, an dem der Chef der Rettungswache am Rande der Stadt als Dozent tätig ist und der Ausbildungsleiter -also H.´s beide Vorgesetzte- in der ersten Reihe sitzt, zwei Stunden zu spät zu kommen.

Okay, kann passieren. Ein Wort des Bedauern kann man dann trotzdem dazu verlieren.

Also ehrlich, bei dem hat die Einstellungspolitik versagt.

Ich brauchte dann dringend etwas Abstand und habe die Option wahrgenommen, die ich mir bei der Universitätsklinik gesichert hatte und zwischendurch dort einen Tag im OP verbracht.

War sicherlich die wesentlich bessere Wahl, als noch einen Tag mit diesem Menschen erleben zu müssen.