Freitag, 10. Oktober 2008

Wechselschichtzulage im Rettungsdienst bei Bereitschaft

"Geld im Schlaf verdienen? Der Rettungsdienst machts möglich!"

Das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich klargestellt: Wen in einem Tarifvertrag eine Zulage für Wechselschichtarbeit vorgesehen ist, muss diese auch gezahlt werden, wenn die Wechselschicht zu einem Großteil aus Bereitschaftszeiten besteht.

Pressemitteilung des BAG

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Guck-Tip

Hmm, Tip ist vielleicht etwas zuviel gesagt, angucken kann man es sich aber jedenfalls:

ARD-exclusiv: Alarm für die Flughafenfeuerwehr


Etwa 30-minütige Reportage über die Feuerwehr des Frankfurter Flughafens.

Warum sich allerdings der "Incident Commander" notorisch nicht anschnallt, bleibt mir unverständlich. Im Forum von Feuerwehr.de wird über die Kehrseite der Medaille diskutiert: hohe Stundenzahl, hohe Arbeitsdichte, nächtliches Schlafen wegen des Flugbetriebs schwierig.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Gewinne, Gewinne, Gewinne

Es gibt direkt die Fortsetzung der Reihe "Unprofessionelles Verhalten im Rettungsdienst und wie ich damit vor den Kadi komme".

Heute: "Fränkische Flatliner".

Dazu muss ich ein klein wenig ausholen. "Flatliners" war 1990 ein -m. E. relativ schlechter- Film in denen es um Nahtod-Experimente von Medizin-Studenten ging.

Dadurch fühlten sich womöglich einige Augsburger Retter inspiriert, beschafften sich Medikamente und veranstalteten "Narkosepartys", bei denen sie Freiwillige in Narkose legten. Natürlich wurde das Ganze videografisch festgehalten (die Staatsanwaltschaft dankt) und auch Defi und Sauerstoff standen bereit (das darf man wohl auch erwarten).

Netzeitung
und Augsburger Allgemeine berichten.

Der Knaller ist noch, wie das ganze aufgefallen ist: Einer der Teilnehmer hatte eine 30-jährige Frau mit entsprechenden Medikamenten versorgt. Diese und ihr früherer Liebhaber hatten daraufhin den Noch-Ehemann der Frau mit einem Medikamenten-Cocktail getötet.

Juristisch sind diese Narkosepartys -wie in dem Artikel der Augsburger Allgemeinen schon anklingt- auch sehr interessant:

Zum einen stellt sich wohl die Frage, ob die Taten nicht zumindest teilweise schon verjährt sind; die Partys fanden wohl zwischen 1998 und 2002 statt.

Zum anderen stellt sich die Frage, ob die angeklagten Körperverletzungen nicht durch eine entsprechende Einwilligung der "Opfer" gerechtfertigt ist.

§ 228 Strafgesetzbuch sagt dazu:
Wer eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, handelt nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt.

Die große Quizfrage dürfte jetzt sein, ob hier a) tatsächlich eine Einwilligung wirksam zustandegekommen ist und ob diese b) nicht gegen die guten Sitten verstößt. Ich setzte diese Frage mal auf meine Postingliste und stelle eine Fortsetzung in Aussicht.

Danke an Schwester B. für den Hinweis

Montag, 6. Oktober 2008

Mörderischer Wettbewerb II

Als ich vorhin so durch mein Blog spazierte, fiel mir der alte Artikel über den Leiter einer Rettungswache auf, der angeblich den Funk sabotiert haben sollte, um einen Rettungshubschrauber der "Konkurrenz" zu behindern.

Zwischenzeitlich, naja schon im Juni, ist ein Urteil ergangen. Der Angeklagte wurde zu 2 Jahren auf Bewährung verurteilt.

Wegen der schwierigen Beweissituation hatte die Verteidigerin, wenig überraschend, Freispruch beantragt und will auch Rechtsmittel einlegen (eingelegt haben).

Trierer Volksfreund und RTH.info berichten.

Mal schauen, ob man davon nochmal was hört.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Niedrige Immobilien

Waaah!

Da hörte ich auf EinsLive gerade, das milliardenschwere Rettungspaket für Hypo Real Estate sei geplatzt.

Ähm, welches Rettungspaket denn? Und wieso muss die Hypo Real Estate gerettet werden? Naja gut, Immobilienkrise und so, das ist mir schon klar. Aber da ist man mal eine Woche etwas weiter weg von der Zivilisation, und dann das!

Aber mal langsam und der Reihe nach:

Vor einigen Jahren gab es mal -und gibt es immernoch- die HypoVereinsbank. Die beschlossen irgendwann, dasss sie ihr Immobilienfinazierungsgeschäfts gerne outsourcen würden und gründeten eben die Hypo Real Estate. Seinerzeit hatte ich (habe ich immer noch?) Aktien der HypoVereinsbank in meinem kleinen Depot und so bekam ich mit dem Outsourcing auch quasi gratis eine handvoll Aktien der Hypo Real Estate.

Diese entwickelten sich auch recht prächtig und standen zwischenzeitlich (2006) deutlich über 50,- €. Ich verkaufte meine -geschenkten- Aktien natürlich nicht, weil ich weiterhin auf steigende Kurse geiferte.

Allerdings entwickelte sich dann die Hypothekenkrise in den USA und zappzerapp hieß es am 28. September: "Hypo Real Estate kämpft ums Überleben". Die FAZ meldet "Rettungspaket gescheitert".

Der Wert meiner Hypo Real Estate-Aktien hätte 2006 für einen gepflegten Urlaub gereicht, mittlerweile ist er bei 7,50 € pro Stück und reicht gerade noch für ein gepflegtes Mittagessen zu zweit.

Grandios! Den Ausstieg zur richtigen Zeit verpasst, zu habgierig gewesen.

Trostreich immerhin, dass das Pferd welches ich möglicherweise bald "erschießen" muss, ein "geschenkter Gaul" war.