Dienstag, 12. August 2008

Ni, na, Notarzt

Der Film aus dem letzten TV-Tipp ist mittlerweile auch in der ARD-Mediathek online:

"Plusminus - Falsche Notärzte"

Angelehnt an einen Beitrag beim Krangewarefahrer, mal kurz mein eigener Senf dazu:

Der “Notarzt” und der “Ärztliche Notdienst” sind zwei verschiedene Dinge.

Ersterer ist ein Notfallmedizinier (hoffentlich) welcher zudem mit Rettungsfachpersonal und einer Menge Medizintechnik und Medikamenten anrückt, letzterer ein Hausarzt den die Kassenärztliche Vereinigung zum Notdienst eingeteilt hat.

Während der Notarzt "echte Notfälle" präklinisch versorgt und ins nächste geeignete Krankenhaus schaffen soll, ist der Ärztliche Notdienst lediglich ein Vertretungsdienst während der Zeiten in denen Hausärzte auch mal Freizeit haben.

D.h. wenn ich keine Luft mehr bekommen, akute Brustschmerzen habe oder mir plötzlichdie eine Körperseite taub ist und der Mundwinkel hängt, sollte ich den Notarzt rufen. Und zwar in der Regel über die 112 und ohne vorher noch zu probieren den Hausarzt zu erreichen, oder nochmal Onkel Egon telefonisch um Rat zu fragen.

Bei 3 Wochen Rückenschmerzen, die ich am Wochenende jetzt aber mal geklärt haben möchte, oder bei Halsschmerzen gehe ich zum ärztlichen Notdienst.

Und- mal unter uns- das "echte Notfälle sind was für den Notarzt" darf man als sozialadequater Mitbürger und braver Steuerzahler ruhig etwas zu seinen Gunsten auslegen. Um einen kurzen Eindruck zu gewinnen wofür man mit RTW und NEF, bevorzugt nachts, so auf die Straße geschickt wird, schaue mal hier oder hier. Also keine falschen Hemmungen vor der 112.

2 Kommentare:

Fischkopp hat gesagt…

Ich habe mich in der Sache ja direkt an den NDR gewandt und meine beiden wesentlichen Kritikpunkte geäußert, nämlich

1. die fehlende Deutlichmachung, daß die Angehörigen auch direkt die 112 hätten wählen können und damit womöglich den tragischen Ausgang abgewenset hätten und

2. die Verwendung des Roten Kreuzes als Symbol für den kassenärztlichen Notdienst; ich halte diese Symbolik für unangebracht (weil das DRK eben *nicht* den KV-Notdienst betreibt, sondern in der Regel hochqualifizierte Rettungsdienste) und deshalb auch für unfair.

Gleichzeitig habe ich auch angemerkt, daß ich für meine GEZ-Beiträge doch erheblich mehr Sorgfalt erwarte und nicht so einen BILD-Journalismus.

Vermutlich wegen letzterem fühlte sich der Redakteur ziemlich angepinkelt (naja, sein Problem), aber immerhin hat er mir zugesagt, daß in dem (gerade in der Erarbeitung befindlichen) Folgebeitrag die Symbolik geändert werden soll.

Allerdings hält er es nicht für realisierbar, den Angehörigen so etwas wie Mitverschulden vorzuwerfen (das überschreite die Grenzen seines Ethik-Gefühls...), schließlich seien das ja alles medizinische Laien. Die KV hingegen müsse wissen, was sie tut, denn DAS sind ja Ärzte.

Ich bin gespannt auf den Folgebeitrag und hoffe, ihn nicht zu verpassen.

Anonym hat gesagt…

"Also keine falschen Hemmungen vor der 112.

Naja wenn die HerrenDamen in der Lst ein bisschen mehr mitdenken würden, hätt ich nicht sone Angst vor diesem Aufruf :)