Donnerstag, 27. Dezember 2007

Himmel und Hölle

Man muss nicht übermäßig aufmerksam sein, um etwas von einen neuem "Kinderporno-Skandal" der derzeit in diversen Medien ausgebreitet wird, mitzukriegen (Spiegel online, WAZ).

Keine Frage: Der durchschnittliche Kinderpornograph ist ein gemeingefährlicher, kranker Krimineller.

Wie so oft, lohnt sich aber auch bei der "Operation Himmel", so der Tarnname der jetzigen Ermittlungen, ein genauerer Blick:

Da stellt ein Berliner Provider (die ARD nennt "Strato") ein hohes Datenaufkommen auf einem seiner Server fest und informiert die Polizei. Diese ermittelt "hieb- und stichfest, dass Internet-Nutzer über den Anbieter auf Kinderpornos zugriffen" (Spiegel online).

Wie hieb- und stichfest die Ermittlungen im Einzelfall (?) waren, zeigt Udo Vetter in seinem Lawblog. Ob die "Operation Himmel" also wirklich ein derartig grosser Schlag gegen Kinderpornographie ist, sei mal dahingestellt. Die Folgen für ungerechtfertigt Verfolgte sind bei diesem Vorwurf jedenfalls fatal.

Ein eher unqualifiziert erscheinender Kommentar in der WAZ unter dem Titel "Diskretion hilft nur den Tätern" lässt mich dann mal wieder über die Qualität von Journalismus erschaudern.

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